Unsere deutsch-ungarische Freundschaft begann 1986 und entwickelte sich über viele Jahre zu einer festen Tradition. Jeden Mai oder Juni trafen wir uns in Eger, während unsere ungarischen Freunde im Herbst nach Stuttgart kamen. Mehr als 25 Jahre – regelmäßig bis ins Jahr 2013 – haben wir diese besondere Verbindung gepflegt.
In diesem Jahr machte sich wieder eine Gruppe von acht PSV-Mitgliedern, wie immer verstärkt durch Freunde vom VfvS, auf den Weg nach Eger. Früh am Mittwochmorgen sammelten wir alle Stuttgarter Mitfahrer ein – stilecht mit einer Tüte frischer Bausch-Brezeln. Unser erster Halt war bei Ulm, wo wir in den Groß’schen Bus umstiegen und die Reise fortsetzten. Dank Wolfis Navigationskünsten konnten wir den ersten Stau in Ungarn geschickt umfahren und genossen dabei eine landschaftlich reizvolle Strecke. Auch in Budapest entdeckten wir neue Wege durch die Stadt – auf Wolfi war erneut Verlass.
In Eger angekommen, wurden wir bei Istvan und Elizabeth herzlich empfangen. Erfahrene Ungarnfahrer wissen: Gekühlte Getränke bedeuten hier mehr als nur Bier und Wein. Margit und Robi, die zuvor in Österreich Urlaub gemacht hatten, waren ebenfalls schon da. Zu unserer Freude trafen wir viele bekannte Gesichter, denn unsere ungarischen Freunde hatten – ganz in alter Tradition – ein gemeinsames Abendessen organisiert. Wir ließen uns Zitas Gulasch und weitere ungarische Spezialitäten schmecken und genossen den geselligen Abend.
Am Donnerstag unternahmen wir eine kleine Tour durch Eger: Wir besuchten das Grab von Nandi, schlenderten durch die Markthalle, über den Marktplatz und durch die Stadt. Vieles kam uns vertraut vor und hatte sich kaum verändert. Da das Wetter regnerisch war, verbrachten wir den Nachmittag entspannt in der Therme von Egerszalók. Am Abend kehrten wir zum Essen am Marktplatz ein und ließen den Tag in einer Bar ausklingen.
Der Freitag begrüßte uns endlich mit typisch ungarischem Sonnenschein. Nach dem Frühstück besichtigten wir die Basilika – für manche war es das erste Mal, dass sie das beeindruckende Kircheninnere sahen. Mit einem Kaffee gestärkt, machten wir uns auf den Weg zum Retro-Múzeum. Mit Stadtplan und später digitaler Unterstützung fanden wir das Ziel schließlich und schwelgten dort in Kindheitserinnerungen. Es war sehr spannend, was man schon alles im Museum sehen kann… Während sich Jörg, Wolfi und Jürgen in Richtung Markthalle, um Lángos zu genießen (was nicht von Erfolg gekrönt war), gönnte sich der Rest der Gruppe Eiskaffee und Kuchen. Am Abend trafen wir unsere ungarischen Freunde erneut im Hofbräuhaus HBH und verbrachten einen weiteren schönen Abend zusammen.
Der Samstag begann wieder mit einem leckeren Frühstück und der Frage: Wieviel Eier enthält das Omelett? Danach teilten wir uns auf: Margit und Robi besuchten das Sportmuseum von Eger, in dem eine Vitrine an unsere deutsch-ungarische Freundschaft erinnert. Die andere Gruppe entschloss sich von Felsötárkány bis nach Stimecz-ház zu wandern. Trotz kleiner Orientierungsprobleme kamen wir pünktlich an und nahmen den Zug zurück. Den Nachmittag verbrachten wir bei Béla und Eva in Gyöngyös, wo uns weitere ungarische Freunde beim Kaffee überraschten. Zurück in Eger ließen wir unseren Aufenthalt am Marktplatz gemütlich ausklingen.
Am Sonntag hieß es Abschied nehmen und die Heimreise nach Stuttgart antreten. Die Tage in Eger werden uns in bester Erinnerung bleiben. Es war schön, Istvan, Elizabeth, Tibor, Istvan, Melinda, Czenge, Béla, Eva, András, Zusa und Jandschi wiederzusehen. Ein herzliches Dankeschön an alle Mitfahrer*innen: Wolfi, Robi, Margit, Martin, Jürgen, Jörg und Kerstin. Wir hatten tolle Tage, viel Spaß und jede Menge zu lachen – wie bei allen unseren Ungarnfahrten. Ich hoffe, dass alle, die aus verschiedenen Gründen nicht mitfahren konnten, ihre Erinnerungen an Eger wieder ein bisschen auffrischen konnten. Vielleicht gibt es doch noch mal ein Wiedersehen.
Dani K.