

Die Tradition lebt, die Tradition wird fortgesetzt und findet erfreulicherweise weiterhin großen Anklang. Immerhin fand in diesem Jahr die 35. Osterwanderung der PSV-Wasserballer seit ihrer Gründung 1987 statt!
Der Bahnhof ist immer noch eine Baustelle, es geht voran aber bis wir uns wieder traditionell im Bonatzbau treffen können wird noch die ein oder andere Osterwanderung ins Land ziehen. Somit trafen sich in diesem Jahr 14 gut gelaunte Wanderer und Wanderinnen um 6:30 Uhr am Bahnsteig vor dem Infoturm. Wanderinnen? Momentmal, bisher war das doch von einer ganz frühen Ausnahme im Jahr 1992 abgesehen eine reine Männer-Veranstaltung? Aber ja, Zeiten ändern sich und nachdem es ja seit einiger Zeit auch eine Damen-Mannschaft beim Wasserball gibt war in diesem Jahr die Anfrage aufgekommen, dass auch ein paar Teilnehmerinnen Interesse hätten, der Osterwanderung beizuwohnen. Und so wurde im „Ältestenrat“ die Entscheidung getroffen, die Probe auf’s Exempel zu machen und so begleiteten dieses Mal Leonie und Lilli die Männerschar.
Dieses Mal war das Ziel mal wieder eine Überraschung und startete mit einer ordentlichen Portion Zugfahren… Stuttgart – Karlsruhe – Neustadt (Weinstraße) – Saarbrücken – Völklingen lautete die Route. Normalerweise wird bei so einer langen Zugfahrt ja traditionell gevespert im Zug, leider waren die Züge sehr stark ausgelastet und so war dies leider nur notdürftig bzw. dann eben erst nach Ankunft am Ziel so richtig möglich. Das ein oder andere (Hopfen-)Kaltgetränk wurde aber dennoch konsumiert.
Die erste Etappe führte am Freitag dann von Völklingen entlang der Saar und weiter über ein paar Höhen südlich von Saarbrücken vorbei am Deutschmühlenweiher durch Alt-Saarbrücken und vorbei am Schloss mit Ausblick auf die Stadt mit Endziel Europa-Jugendherberge. Und was wäre die Osterwanderung ohne immer wieder neue kreative Ideen? Angefangen von Bierdosen die ganz unten im Rucksack gelagert wurden (gut das gab’s schon öfter), keine gute Idee übrigens, stellt man spätestens dann fest, wenn der Rucksack zu tropfen beginnt, da war das darauf lagernde weitere Gewicht wohl doch zu viel für die ein oder andere Dose. Und wenn man seinen Rucksack nicht tragen will? Da fand sich doch tatsächlich ein herrenloser Einkaufswagen der als Transport-Fahrzeug für mehrere Rucksäcke verwendet wurde, die Erlebnisse damit waren vielfältig (Test des Kurvenverhaltens incl. Neigungswinkel bis zum Totalumsturz oder auch die Geländegängigkeit über diverse Treppen im Wald wurde ausgiebig getestet) und sorgten für allgemeine Erheiterung. Schlussendlich kamen alle Wanderer und Wanderinnen erfolgreich nach ca. 17,5km an der Herberge an. Das Wetter war passabel, immerhin angenehme Temperaturen und kein Regen wenn auch eher grauer Himmel.
Der Samstag begrüßte uns dafür mit strahlendem Sonnenschein und so konnten wir gut gelaunt nach einem für Jugendherbergen leckerem Frühstück in den Tag starten. Die heutige Wanderung führte uns zuerst zum Schwarzenbergturm mit einer herrlichen Aussicht über Saarbrücken und Umgebung, dann weiter über Scheidt in die Nähe von Sankt Ingbert zum großen Stiefel (eine Felsformation). Nach einem ausgiebigen Vesper ging es zurück durch das Grumbachtal über den Kaninchenberg welcher nochmal ausgiebig für eine sonnige Pause genutzt wurde. Unterwegs wurden am Supermarkt nochmal die Vorräte aufgefüllt, dazu wurden wir ab dort vom Krümelmonster und einem überdimensionalen Bier in Form von Gas-Luftballons begleitet. Insgesamt eine tolle Tour über ca. 19,5km und 500 Höhenmeter. Nach dem Abendessen in der Jugendherberge traf dann Bäcker Holger noch bei uns ein, wir sind alle immer sehr erfreut, wenn er trotz seiner großen Arbeitslast immerhin sich diese kleine Auszeit dann nehmen kann und nachkommt. Der Abend wurde dann feucht-fröhlich in der Saarbrücker Altstadt im Irishpub verbracht.
Der Sonntag begrüßte uns erneut mit strahlendem Sonnenschein was zur trügerischen Annahme des ein oder anderen führte, erneut auf sämtliche Jacken verzichten zu können und diese in der Herberge zurückzulassen. Die heutige Wanderung führte uns zuerst zur Grillhütte „Römerbrünnchen“ wo wir mit von Bernd am Vortag organisiertem Gugelhupf und Hefezopf Willis Geburtstag feierten. Dort verabschiedeten wir dann auch Leonie, die aus privaten Gründen leider früher nach Hause reisen musste. Die Gruppe wanderte dann weiter zum Halberg, auf welchem sich ein Schloss und der Hauptsitz des Saarländischen Rundfunks befinden. Nach einer kurzen Besichtigung des Geländes und einem ausführlichen Mittags-Vesper ging es weiter entlang der Saar in Richtung Innenstadt. Tatsächlich gab sich die Sonne nochmal alle Mühe so dass sich Björn und Julian veranlasst sahen, die PSV-Badehosen auszupacken und eine Runde in der Saar zu schwimmen. Dies sorgte durchaus für einige Zuschauer auch jenseits des Saar-Ufers. Der weitere Weg führte uns vorbei am Bootsanleger des Polizeisportvereins Saar e.V., hier war es natürlich Pflicht ein Gruppenbild zu machen. Dazu gab es noch eine Wette ob man über die lange Haltestange des Anlegers dort hin und auch wieder zurück gelangen kann. Björn nahm sich der Herausforderung an und meisterte diese dann auch mit Bravour. Wette gewonnen. Währenddessen kam ein Passant und beobachtete das Spektakel, als Björn zurück an Land war meinte er nur „das hätte er auch einfacher haben können“, betrat den Steg und schloss die dorthin führende Gittertür auf! So hatten alle ihren Spaß. Es folgte noch eine weitere Wette mit „Kühe streicheln“ ehe das Wetter leider immer windiger, kühler und der Himmel dunkler wurde. Tatsächlich begann es dann leider etwas zu regnen, nicht viel aber doch ausreichend, dass es ohne Jacke (hätte man ja auch in den Rucksack packen können) etwas ungemütlich wurde. Und so führte der Weg einen Teil der Gruppe etwas früher zurück in die Herberge, ein zweiter Teil begleitete Reiner und Wolfi zum Bahnhof da die beiden leider auch schon etwas früher abreisen wollten / mussten. Alles in allem aber auch nochmal eine tolle Wanderung über ca. 16km.
Oft war ja montags dann das traditionelle „Bauchwaschen“ in einem örtlichen Freizeitbad angesagt, da der Eintritt aber relativ hoch war, die Rutschen erst am Nachmittag öffneten und das Wetter eher einen hohen Füllstand des Bades erwarten ließen entschied man sich als Gruppe, lieber relativ früh nach dem Frühstück den Rückweg anzutreten. Zum Glück waren die Züge etwas leerer als am Freitag so dass alle einen Sitzplatz fanden und so erreichten wir gegen 13 Uhr wohlbehalten und zufrieden den Stuttgarter Hauptbahnhof. Für Jürgen ging es dann direkt weiter mit dem Zug nach Bad Saulgau, leider mit etwas Verzögerung aufgrund eines Lok-Schadens. Die restliche Gruppe teilte sich auf, ein Teil entschied sich für einen Ausklang im örtlichen Brauhaus, einige machten sich auf den Heimweg und ich entschied mich für eine Wanderung vom Hauptbahnhof zu meinem Auto welches in der Nähe des S-Bahn-Halts Rohr geparkt war.
Es war wieder eine tolle Osterwanderung mit einer sehr harmonischen Truppe auf die man sich jederzeit verlassen kann für die man gerne die Organisation übernimmt! Und somit würde ich sagen, es ist absolut sicher, dass die nächste Osterwanderung tatsächlich wann…? Natürlich an Ostern 2026 stattfinden wird. Die spannende Frage wird sein, wie haben sich die Damen bewährt? Wird es erneut eine gemischte Osterwanderung sein? Man darf gespannt sein, ich berichte davon dann beim nächsten Mal!
Frank Lache